Die Tradition lebt. Melba Moore und Phil Perry als Reinkarnation der großen Soul-Duette der Sechziger und Siebziger. Passend dazu stellte Produzent Chris „Big Dog“ Davis dem Paar eine Auswahl wohl sortierter Songs der Soul-Historie zusammen, die er mit einigen Arbeiten aus eigener Feder anreicherte. Davis, der schon in den vergangenen Jahren für die Firma Shanachie die Umsetzung bekannter Melodien in die Jetztzeit besorgte, gelingt es auch für das Geschenk der Liebe den ollen Kamellen ein dezent modernisiertes Gewand zu verpassen, auf dem sich die Stimmen von Melba und Phil in allerfeinstem Glanz ausbreiten können. Das Repertoire reicht von den Klassikern aus dem Ashford & Simpson Stall, aus dem sich schon Marvin Gaye und Tammi Terrel bedienen durften, bis hin zu „Optimistic“, diesem ultimativen Neuzeit-Gospel, der in der hier mit gebremsten Schaum zu Gehör gebrachten Version noch einmal exemplarisch die ganze Klasse des Songschreiber-Duos Jam/Lewis zu Ohren führt. Die Stars der Show sind aber die alten Herrschaften Moore und Perry. Und während der Phil seine Stimme auch in jüngster Zeit in seiner eigenen Liga spielen ließ, überrascht das couragierte Auftreten der Melba Moore. Immer noch taufrisch, stilistisch überlegen zwischen damenhafter Eleganz und tiefgreifender Emotion – tolle Vorstellung, die in der tollen Breitwand-Ballade „We´ll Be Together, Then“ mündet: ein sanft klickende Beat trifft auf ein ausgeklügeletes Arrangement, dazu eine weitausladende Melodieführung, die der Lady ausreichend Gelegenheit bietet jegliche Stimm-Register zu ziehen.
Wertung: 7,5/10
www.myspace.com/melbamoore , www.philperry.net
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