New York. Irgendwann vor 30 Jahren. Mittelpunkt der Welt. Aufregend. Anregend. Lustvoll. Innovativ. Extraordinär. Die Club-Szenerie in vollster Blüte zwischen Studio 54 und CBGB; Paradise Garage und Peppermint Lounge. Disco, Punk, Hip-Hop, New Wave, No Wave. Und diejenigen die die Gesamtheit der Geräusche und Gerüche in der effektvollsten Manier eintüteten hießen Michael Zilkha und Michel Esteban. Mutant Disco lautete die Losung, ZE Records bot die Basis und das Studio eines gewissen Bob Blank den Kreissaal dazu. Grenzenloser Spaß – man nahm was kam, fusionierte dampfende Beatz und kreischende Saxofone, klingelingelnde Sounds und Elektro-Pops, Diva-Chic und Punk-Charme. Die süße Lust am Leben in Töne gesetzt. Anno 2009 sind die Tage der unvernünftigen Jugend schon seit geraumer Zeit gezählt, doch die Kraft und Freude des Hedonismus bricht sich auch heute noch ihren Bann. Was (not Was), Material, Kid Creole und seine Coconuts, Suicide, Lizzy Mercier-Descloux, Lydia Lunch, James Chance, Christina – Namen wie Schall und Rauch und doch die ultimative Zusammenfassung der prägenden Momente eines jungen Lebens. Wem nun der Sinn nach anarchischen Tanz-Sounds steht, dem sei die hier vorliegende Kompilation mit besonderer Herzenswärme anempfohlen. Neben vierzehn Auszügen aus den amtlichen ZE Werken, gibt es einige wissende Worte eines Zeitzeugen, die einen ungefähren Eindruck über das Sein oder Nichtsein in dieser Stadt in Zeiten der Mutant Disco geben.
Wertung: 9/10
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