Rückblick. 1997. Aufbruch zu neuen Soul-Ufern. Erykah Badu zeigt einen Weg, Adriana Evans einen anderen, dem aber trotz überschwänglicher Kritiken nur wenige Unentwegte zu folgen vermochten. Seit dieser Zeit der Neu-Orientierung und Rück-Besinnung auf die traditionellen Werte der Schwarz-Musik gab Frau Evans nur wenig hörbare Lebenszeichen von sich – und wenn, dann versuchte sich die Dame im Probieren diverser Sound-Kleider. Die Phase des Experiments hat nun mit „Walking With The Night“ ein Ende – der Weg führt zurück auf los. Gemeinsam mit ihrem musikalischen Wegweiser Jonathan Scott fasst sie nun die vergangenen dreizehn Jahre zu einer Einheit zusammen. Ihr Debut war geprägt von den omnipräsenten Rhythmus-Spuren, die in stoischer Manier keine Komponente neben ihnen eine Chance zur Entfaltung bot – mit ebendiesen wummernden Beatz starten Adriana und Jonathan ihren Spaziergang durch die Nacht. Doch Herr Scott umgibt die Drums mit einer weich ausgekleideten Hülle – Produktion und Arrangement gestatten den straff organisierten Hooklines einen Platz im Mittelpunkt des Geschehens, das im übrigen gern mit feinen Zutaten aus der Jazz-Abteilung (Hörner…) angereichert wird. Daneben erklingen Motown-Kürzel, Reggae-Schwinger, Funk-Haken – aber nur, um sich platzsparend im Adriana Evans Sound-Universum einzurichten. Deren klare Stimme leuchtet darüber wie ehedem und zeigt an, daß sich die einstige Neo-Soul Ikone im Hier und Jetzt bestens etabliert hat.
Wertung: 7,5/10
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Info: http://www.adrianaevans.com