„Und nun sitze ich auf hartem Stuhl in meinem unwirtlichen Gemach, und es dünkt mir, ein seliger Traum gewesen zu sein, daß ich in einem roten, fliederdurchdufteten Boudoir, vor dem sprühenden Feuer eines Alabasterkamins geweilt habe, das vollendetste Geschöpf, das aus Gottes Hand je hervorging, mir gegenüber…“ – ein dezent abgewandeltes Zitat aus Lily Brauns literarischem Werk „Die Liebesbriefe der Maquise“. Ja, diese Boudoirs, Rückzugsorte holder Weiblichkeit und seit jeher Brutstätten ausschweifender, meist männlicher, Fantasien. Den entsprechenden Soundtrack dazu liefert jetzt eine Lady die sich passenderweise Le Kat nennt und mit allem zu spielen scheint, was ihr über den Weg rollt. Zwischen platinblond und kirschrot bewegt sie sich geschmeidig durch die Stilwelten – irgendwo zwischen Josephine Baker und Bette Midler und landet dabei genau im Zentrum der Begierde. Eine im feudalen Stil ausgelebte Lust am Jazz verhilft der Blonden zudem zu Aufmerksamkeit auch außerhalb der Rotlichtviertel. Hier tönen die Hörner, schrammeln die Gitarren und schnarrt die Snare. Der Rhythmus swingt, die Arrangements sorgen für kompetente Umsetzung, die Auswahl des Liedguts (neben Werken aus eigener Feder, macht sich die Samtpfotige auch Annie Lennox oder Madonna Untertan…) zeugt von weitläufigem Freiheitsdrang. Frankophiler Charme, urbane Rotzigkeit, universelle Sinnlichkeit.
Wertung: 7,5/10
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