Junge Frau und alte Männer. Schon im vermeintlich zarten Alter von zwölf Lebensjahren fiel sie dem James Brown auf, der sogleich entschied die muntere Kleine ins Vorprogramm seiner Shows zu hieven. Ein durchaus handfester Einstieg ins Show-Leben und offensichtlich derart prägend, daß sich Ebony Evans bevorzugt immer noch in die Obhut älterer Herren begibt. Für ihren Zweitling übernahm der Philly-Soul gestählte Manny Campbell die Regler des Studio-Equipments. Ein kluge Entscheidung? Eher nicht, denn der gute Manny erscheint wenig stilsicher und laviert seine Partnerin durch ein Sammelsurium beliebig verlegter R&B Beatz, die die ambitionierte Dame zunächst im radiokompatiblen Wummer-Einerlei präsentiert. Ein Ambiente, daß dem vokalen Charme der Ebony nun nicht gerade entgegenkommt – zudem erweisen sich Songmaterial und Produktion nicht als wenig tragfähig. Ihre eigentlichen Stärken vermag Frau Evans aber immer dann auszuspielen, wenn ihr väterlicher Freund sie in seine musikalische Vergangenheit einlädt. Nostalgisch anmutende Balladen, entsprechend arrangiert, mal mit den Kanten des Blues oder der Weichheit des Jazz angereichert oder einfach nur mit einer ganzen Portion des süßen Puderzuckers des 70er Soul bestäubt. Mehr davon beim nächsten Versuch, Ebony!
Wertung: 6/10
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