Allein und einfach – es gibt ihn noch, den klassischen Independent-Soul, der auch im Jahrgang 2010 genau da weiter macht, wo er irgendwann vor zwanzig oder dreißig Jahren an seine Grenzen stieß. Lamar Thomas ist ein Mann der Soul-Historie, für den Grammy nominiert und gemeinsam mit seiner Frau Judy Taylor (remember: Thomas & Taylor) Autor von ungezählten Songs, die ihn mit Johnnie Taylor, James Brown oder Johnny Bristol zusammen führten. Und nun also mal wieder allein, natürlich immer unterstützt von Gattin Judy, sowie einer bei Bedarf anwesenden Gitarre, Trompete oder eines Saxofons. Ansonsten programmierte seine musikalische Begleitung am heimischen Computer – ein Soundelement, daß schon in den frühen Jahren des unabhängigen Musikschaffens den Hör-Genuß nicht unerheblich einschränken konnte. Selbst gut gemeinte Song-Ideen wurden und werden von blechernen Synthie-Beatz achtlos dahin gemeuchelt; ein beklagenswerter Umstand, dem auch „No Rain No Rainbow“ nicht gänzlich umgehen konnte. Natürlich gelingen Thomas & Taylor immer noch nette Songs, zuweilen werden diese gar mit knackigen Grooves unterlegt, doch verstellen die gar zu simpel eingestellten elektronischen Musikgeräte ein ums andere Mal den klaren Blick auf die solide Soul-Basis.
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