TILL BRÖNNER “At The End Of The Day” (Universal)

Für und wider – immer wieder. Till Brönner zwischen/auf allen Stühlen. Er tut was er will, spielt den Jazz frei und unverblümt gemeinsam mit der Ost-Schlagzeug Legende Günther „Baby“ Sommer, vollzieht die Seelenverwandtschaft mit einer Dame namens Sarah Connor auch nachdem die Kameras abgestellt sind, zieht in der Welt umher und kommt uns jetzt mit seiner ganz privaten Vorstellung von Pop, oder eben den Musiken, die er dafür hält. Herr Brönner darf das – auch, weil er die Gründe dafür immer in auserwählt blumigen Worten darzustellen weiß. Nun gut – jetzt zu den Fakten: Pop im Sinne dieses Meisters des gepflegten Trompetenspiel ist anders – eher eine Weiterentwicklung schon in den vergangenen Jahren absolvierter Versuche eine möglichst geschmeidige Verbindung zwischen warmen, leicht plüschigen Arrangements und eingängigsten Melodielinien zu erreichen. Dazu griff sich der Till scheinbar willkürlich eine Reihe von tausendmal gehörten Hits. Das Beste aus 5 Jahrzehnten (hier finden sich Titel der Beatles, Killers, Bowie, Human League, Korgis, von Marilyn Monroe und Seals & Croft) steht hier neben J.S. Bach und eigenen Songs. Brönner erhebt seine jungenhafte Stimme, lässt mit seinem Instrument einige sanft säuselnde Tonfolgen erklingen und verpackt das Geschehen in eine Melange aus Bossa, Country und Lounge-Jazz. Nett. Eher unerheblich, ohne Gefahr, dass Leib und Seele des Konsumenten aus dem Gleichgewicht geraten könnten. Aber immer dann passend, wenn es gilt, Örtlichkeiten mit einer Art gehobenem Konsenssounds zu erfüllen.

Wertung: 6,5/10
www.tillbroenner.com
Kaufen über amazon

Dieser Beitrag wurde unter ... and beyond veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.