Der Geist der Liebe möge mit uns sein. Bethany Devine beschwört diesen in geradezu magisch verzwickter Manier. Zunächst gelingt es ihr überaus vortrefflich das Zentrum ihrer Liebe (zumindest von der, deren Geist ständig über ihr schwebt) hinter einer flexiblen Kulisse aus großangelegten Vokal-Aktionen und vielschichtigen Instrumental-Arrangements zu verbergen – offenkundig ein Schachzug, der geneigte Hörer aus aufgeklärten Kreisen nicht vom uneingeschränkten Genuß der vorgebrachten Musiken abzuhalten vermag. Denn dieser (der Genuß, selbstredend) stellt sich beim Abhören ohnehin nicht unvermittelt ein. Denn die gute Bethany hat in engster Zusammenarbeit mit Ehegatte und Produzent Handson Donohoo II ein engmaschiges Netz aus diversen Gitarren, Keyboards, Saxofonen und Stimmlagen gewoben, daß den direkten Zugang zunächst einmal verweigert. Zu komplex, vielleicht gar ein wenig sperrig das Ganze. Die Genüsse von Frau Devine muß man sich also erarbeiten – nach und nach erschließen sich dann die Feinheiten der Produktion, die kleinste Details klar formuliert und zu herzerwärmenden Wichtigkeiten werden läßt. Hier ein gegen den Strich laufender Gitarrenpart, dort eine hell zischende Zimbel, der ein handfester Bass entgegen gestellt wird. Darüber und daneben dicke Schichten klarer Stimmen, die eindeutige Melodielinien zeichnen. Neuer Soul mit eindeutiger Jazz-Präferenz – furchtlos sein und hinhören.
Wertung: 8/10
Info: www.bethanydevine.com
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