Sheree oder Sherree? Nachdem sich Sherree Ford-Payne, ehemals wirkungsvolle Background-Stimme für allerlei Soul-, Jazz- und Pop-Geschehnisse, dazu entschlossen hatte sich als Sherree Brown einen eigenen Namen im Gospel-Genre (nachzuhören auf ihrem 08er Album „First Fruit“) zu erschaffen, kam es immer zu Konfusionen mit einer Dame namens Sheree Brown (man beachte die Feinheiten!), deren Langspielplatten „Straight Ahead“ und „The Music“ aus den Jahren 1981/82 zu den immer wieder gern gehobenen, unbekannten Soul-Schätzen zählen. Nun macht sich das nimmermüde Expansion-Team darum verdient, dass Sheree´s Musiken allgemein zugänglich werden. Eine (Wieder)-Entdeckung lohnt in beiden Fällen, die in ihrer CD-Variante beide auf eine selbige gepresst wurden. Frau Brown favorisiert ein dezent Jazz-berauschtes Gesamtgefüge – fein ausgearbeitete Arrangements, die jeweils genügend Freiraum für die ausgefeilte Gitarreneinsätze der Damen bieten, und großzügige Melodiebögen, deren Zugänge immer zum leichten Eintritt auffordern.
Produziert hat übrigens Richard Rudolph, der Sheree einen Anflug seines Minnie-Ripperton-Sounds angedeihen ließ. Geringfügig nachjustiert hat dann André Fisher auf „The Music“ – hier werden bei Bedarf („Happy Music“ oder „Love Only Knows“) gar schwer groovende Rhythmus-Spuren verwoben, die in reizvollem Kontrast zur federleichten Stimmlage der Artistin stehen. Dazu sorgen Patrice Rushen, Steve Khan, John Robinson oder Abe Laboriel für ein immer reserviert-elegantes Hörvergnügen, dessen Wirkung die Zeit bis heute mühelos überdauert hat.
Wertung: 8,5/10
Info: www.bbegsite.com
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