Auf der blauen Wolke. Man kann nur erahnen, welchen Einfluß die Inhaltsstoffe derselben gehabt haben könnten, als unser Mann seine Vorstellungen für seine aktuellen Sounds & Visions in die Aufnahmegeräte bugsierte. Der wahre Kunstschaffende steht mit seinem Schaffen ohnehin über den Maßstäben allgemeiner Beurteilung und läßt schnöde Kritik mit unnahbar-stolzer Haltung abtropfen. Bob D. entdeckte irgendwann die Kraft der elektrifizierten Gitarre, Miles D. die brachiale Wucht des Funk und Rahsaan P. eben den Synthie-Spieltrieb. Euphorisiert vom Blau dreht er an Knöpfen und Schaltern, steckte dann mittels dieser juvenilen Freude am Experiment auch seine ansonsten bewährt-soliden Mitgestalter Keith Crouch und Jamey Jaz an, um gemeinsam zu neuen musikalischen Ufern aufzubrechen. Irgendwo und irgendwann auf dem Weg dahin gingen allerdings die Songs verloren, die die interessierte Hörerschaft nun im Dickicht der Elektronik wiederfinden darf. Zur Verschönerung des Gesamteindrucks sollten zudem die geladenen Gäste (Jody Watley, Lalah Hathaway, Tata Vega, Faith Evans, Shanice Wilson…) beitragen, deren stimmliche Präsenz sich aber meist auch nur hinter den Schleiern der blauen Nebel erahnen läßt. Sicher, Patterson gelingen einige tolle 80´s Grooves („6AM“), zudem darf er sich in direkter Linie des frühen Prince („Ghost“) und des Michael Jackson in dessen Teddy Riley Phase („Easier Said Than Done“ – oder klingt das eher nach einem purpurnen Kuss?) wohlfühlen und überhaupt habe ich mal wieder nichts verstanden; wahrscheinlich „Bleuphoria“ ist der Soul-Weisheit letzter Schluß. Es darf gemeint werden.
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