KIRK WHALUM „Romance Language“ (Rendezvous)

Wie schön. Es ist Februar, der 14. um genau zu sein, und die Liebenden, und die, die nur vorgeben miteinander in Liebe zu sein, fallen in einen allumfassenden Rauschzustand, der zu zwanghaft ausgeführten Ritualhandlungen führt. Man ist eben romantisch und heute darf man´s auch mal zeigen. Die Rose ist rot und bleibt trotzdem eine Rose. Und jetzt macht der Kirk Whalum auch noch die passende Musik dazu. Oder besser, er begibt sich auf die Suche nach der akzeptablen Seite musikalischer Romantik. Mit dabei sein Bruder Kevin, seit Jahren unterbewerteter Sangesmann zwischen Soul und Jazz, sowie John Stoddart, der auch die Produktion übernahm. Selbstredend sind das allerfeinste Voraussetzungen für den bestmöglichsten Sound zwischen Herz und Verführung. Zur Vervollkommnung des Konzepts erwählte man eine Kooperation zwischen Saxofon Legende John Coltrane und Jazz-Crooner Johnny Hartman als musikalischen Leitfaden. Anno 1963 zeigt sich Coltrane noch als Süßholz-Raspler und gibt Hartman den Weg frei, um Billy Strayhorn oder Irving Berlin Standards zum Besten zu geben. Zu schön, als das es wahr sein könnte. Das gilt auch heute noch – die Whalums lassen die sanftesten Töne fließen, hier stört die Liebenden kein Zwischen- , Unter- oder Mißton, hier ist die Liebe rein und klar. Erst gegen Ende der Séance löst sich die Verschmelzung ein wenig – Kirk bittet zum Vergleich und stellt der alten Kunst die Melodien der Gegenwart gegenüber. Songs von Brandy, Eric Benet, Heather Headley und Joe werden mit einem deutlichen Zug in Richtung Moderne abgeliefert und bleiben dann auch eher vordergründig romantisch. Also, dieses Jahr mal keine Pflanzen und auch keine Ode – diese „Romance Language“ gibt alles und ist zudem punktgenau am 14. Februar verfügbar.
Info: www.kirkwhalum.com
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