Sehr interessant! Während der einfache Voyeur immer noch sicher ist, dass er sich dem „Playboy“ dadurch annähern kann, in dem er auf die spannenden Reportagen verweist, darf dem nach bewegten Bildern dürstenden nun sein ausgefallener Musik-Geschmack die notwendigen Argumente für den Film-Genuss liefern. Klar, auch uns sind die Besonderheiten der Soundtracks zu skandinavischen und italienischer Filmkunst der 60er und 70er nicht verborgen geblieben. Daher war erhöhte Aufmerksamkeit vorhanden, als das hier vorzustellende Werk angekündigt wurde. Ein Alex Puddu vertont die wiederveröffentlichten Celluloids des Freddy Weis, der als eine Art Held des dänischen Porno-Schaffens gilt. Über die sicher unstreitigen Qualitäten seiner „Pussy Serie“ möchte ich an dieser Stelle nicht im Detail eingehen, denn schließlich geht´s hier um Musik. Und die kommt von Herrn Puddu, der sich mit einigen Freunden nach Leibeskräften bemüht die speziellen Atmosphären des Vintage-Pornos in Töne zu gießen. Ein gelassen trabender Beat, meist dezent funky, bestimmt das Tempo, darüber bestimmt der Orgelton das Geschehen, dazu fuzzige Synthies und wah-wah-zzige Gitarren. Wenn es besonders lüstern auf der Leinwand zugeht, dann darf das Saxofon die Dinge untermalen, eine Sitar deutet auf indische Liebeskünste hin, die eine verträumte Damen-Stimme zu sehnsuchtsvollem Ausdruck treiben. Spannendes Thema, etwas zu entspannt umgesetzt. Da wünschen wir uns beim nächsten Ausflug ins Nacht-Programm ein wenig mehr Körper und Esprit.
Info: www.alexpuddu.com
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