BEADY BELLE „Cricklewood Broadway“ (Jazzland)

Beady Belle ist Beate S. Lech. Und ihre Musikanten. Damit wären hier noch einmal wichtige Basis-Daten in aller gebotenen Kürze geklärt. Und wer sich bei der Beate und ihrer Band unvermittelt auf wohlgefönten, weichgefilterten Pop-Jazz-Soul-Rock-Pop einrichtet, den erwartet beim Abhören des neuen Albums „Cricklewood Broadway“ eine gar unliebsame Überraschung. Die Frau aus Norwegen umgibt sich ab sofort mit neuen Tönen, die sich bei genauerem Ohrdruck als durchaus bekannte Versatzstücke längst überwunden geglaubter 80er Synthie-Pop Cluster entpuppen. Dabei kommt es den aktuellen Beady Belles nicht auf Schönklang und Plattitüden an. Vielmehr bevorzugt man karge Klangwelten, die von ebensolchen Elektro-Maschinen erzeugt werden. Einmal gefundene Melodieansätze werden straff beibehalten, die dahinter verknarzten Musiken wiederholen einmal gefundene Muster – reduziert auf das Wesentliche und damit von ganz eigenem Reiz. Pop. Aber mit besonderem Anspruch. Öffnet sich nur, wenn man gewillt ist, diese Norweger wiederholt ihre Argumente vortragen zu lassen. Der Sommer kommt, Beady Belle bietet Abkühlung der ganz anderen Art.
Info: www.beadybelle.com
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