KRIS BOWERS „Heroes & Misfits“ (Concord)

„For optimal Sound reproduction the creators of this music recommend that you play it LOUD“. Eine Empfehlung, die von Herzen kommt. Der junge Jazzist weiß was er will, was er kann und darf daher auch mit entsprechend dargestellter Überzeugtheit in die Kamera blicken. Die auf Anraten des Musikanten ausgewählte Schalldruckpegel sorgt zudem dafür, dass eventuelle Flachstellen wohlwollend ausgebügelt werden. Nun gut, denn eigentlich ist „Heroes & Misfits“ eine hochmoderne Jazz-Platte, Bowers ein hochtalentierter Pianist, seine Mitmacher hochkompetent und seine Ideen sowieso auf der Höhe der Zeit. Der Mann verknüpft lose Enden aud Hip und Hop, Punk, Funk, Soul, Electronica, Kunstlied mit diversen Traditionen der Jazz-Geschichte. Lyrische Passagen wechseln in loser Folge mit energetischem Stoff der Mahavishnu-Ära, drollige Punk-Figuren werden mit freien Piano-Mustern verziert, Stevie-Soul darf auf festem Beat marschieren, Glissando-Gitarren frickeln und ein beseelter Ton vom Saxofon heilt alle Wunden. Und so weiter und so unterhaltsam – nicht ist vorhersehbar, die Spannung trägt den Hörer aus der Welt des Jazz in die offenen Weiten von Musik an sich. Das kann man hören.
Info: www.krisbowersmusic.com
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