Die vermeintlich Schöne und der Mann, dessen Knitter in Haut und Stimme seinen ganz speziellen Charme ausmachen – ein Treffen der besonderen Art. Ein Sanges-Vergleich, dessen eindeutige Vorteile zunächst auf der Seite des Song-Schmieds liegen. Wie kann eine schöngeistig geschulte Dame aus dem hohen Norden den Vorgaben dieses urbanen Unikums gerecht werden? Zumindest ein spannender Versuch, zumal es die Frau Bakken gerade in jüngsten Jahren immer mehr um die Erkundung des amerikanischen Liedguts ging. Doch der Waits, der ist sperrig und lässt sich nicht so leicht in die Song-Karten schauen. Also ein eigener Weg und den beschreitet die Dame mit vielköpfiger Begleitung in Form des eingespielten Klangkörpers der Bigband des Hessischen Rundfunks – eigentlich nicht unbedingt erste Wahl, wenn es gilt straßentaugliche Bläser-Sätze zu Gehör zu bringen. Doch genau darum geht es den Weggefährten auch nicht – sondern vielmehr um das kunstvolle Interpretieren der Waits-Originale, um entsprechend Abstand zwischen Original und eigener Spielart zu legen. Für Neuankömmlige im Waits-Universum eignen sich Bakkens Variationen allemal und wenn sie die Zügel mal schleifen lässt, darf man sich fast schon in der Nähe des Meisters selbst fühlen.
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