MESHELL NDEGEOCELLO „Comet Come To Me“ (Naive)

Einfach anders. Und dabei ganz mühelos, geradezu selbstverständlich und entspannt. Mittels ihres nunmehr schon elften Albums gibt sich die Meshell ganz unverblümt als Musikerin für Musik als Musik zu verstehen. Keine Krampfkurven, keine unnatürlichen Posen, sondern unverschnittenes Sound-Gut oberhalb jedweder Genre-Grenzen. Auf die hat die Bassisten ohnehin schon immer gepfiffen – einst gestartet als New-Funk-Soul Artist unter dem Schirm der Madonna, dann über Stock und Stein zwischen traurigem Liedern und Impro-Jazz und jetzt angekommen in ruhig fließenden Sound-Gewässern, deren eigentliche Tiefen sich erst nach intensivem Abhören von „Comet Come To Me“ erschließt. Klar geordnete Songs unter Einflüssen von britischem Rock, allgemeinem Pop, karibischem Reggae, hauchfeinem Jazz und einer fast schon irrwitzig deplatzierten Hip-Hop Verbeugung. Das klingt auch für verwöhntes Publikum einfach gut – dazu spannend, wegen des durchschimmernden Tiefgangs in Richtung Unendlichkeit. Zulassen, zuhören. Dem Vernehmen nach soll „Comet…“ das letzte Album seiner Art sein, dass uns die Ndegeocello geben will – die Zukunft soll anders sein. Aha!

Wertung: 8/10
Info: www.meshell.com
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