Humpty Dumpty oder das bedeutendste Musik-Geschehen dieser Saison? Kunst oder kann das weg? Flying Lotus ist alles und nichts. Jeder sieht seinen eigenen Film beim Abhören der Lotus´schen Sound-Wanderungen, jeder schafft sich eigene Erkenntnisse, begegnet wohl bekannten Geräuschen und neuen Fusionen und findet inmitten der unüberschaubaren Ideen seine ganz persönliche Insel der Glückseligkeit. Dann also los! Dem Vernehmen nach hat sich der Musikant auf seinem neuen Werk dem Jazz zugewandt – und tatsächlich findet der geneigte Hörer reichlich Passagen, in denen die beteiligten Instrumente in bester Jazz-Manier einer ganz eigenen Nicht-Regel folgen. Der Rhythmus saust, die Hörner dudeln und alle anderen stimmen ein. Irgendwo in Anlehnung spiritueller Jazz-Gedanken der frühen 70er, vielleicht. Dazwischen Phasen der Ruhe und der inneren Einkehr, dann wieder Hip und Hop und unvermitteltes Aufbrechen in Richtung des freidenkenden Musikantentums. Das ist durchaus anregend, aufregend, spannend, folgt offenbar auch einer höheren Ordnung, rauscht dann aber wegen fehlender Marksteine direkt in den offenen Ozean der Rhythmen und Klänge. Also: zurück auf Anfang.
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