“Billies Stimme schwebte durch unser Haus – hoheitsvoll, warm, intim und vollkommen einzigartig.” José James in frühkindlichen Erinnerungen an seine erste Begegnung mit „Lady Day“ – ein Ereignis, dass in nach eigener Aussage nicht mehr losließ, ihn begleitete und nun in seiner äußerst tiefen musikalischen Verbeugung anläßlich des einhundersten Geburtstags der eventuell bedeutendsten Jazz-Sängerin mündet. Keine Experimente, denen der José mittels seiner letzten Alben lustvoll frönte – stattdessen die klassische Trio-Besetzung mit Jason Moran am Piano, John Patitucci am Bass und Schlagzeuger Eric Harland. Also reichlich Luft für Bariton in warm und Atmosphäre in moll. Produzent (und Blue Note Musik-Bestimmer) Don Was (wer erinnert sich an Was(not Was) und deren großartige „Mutant-Disco“ Kreationen „Wheel Me Out“ oder „Out Come The Freaks“?) sorgt für einen staubfrei-eleganten Blues-UnterTon, die Musiker liefern famose Beiträge am jeweiligen Instrument (vor allem darf natürlich Pianist Moran seine Kunst vorbringen) und Sänger James zeigt ein weiteres Mal, dass er bei aller Zurückhaltung im Vortrag einer der ganz bedeutenden Vokalisten dieser Zeit ist. In gebremsten Tempi gilt es 9 Stationen (allein bei “What A Little Moonlight Can Do” lässt Produzent Was die Zügel schleifen) des Billie Holiday Songbooks zu besuchen – Liedgut von zeitlosem Wert und in der Interpretation von James, Moran, Patitucci und Harland in absoulut den besten Händen.
Info: www.josejamesmusic.com
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