Mal wieder keine Gelegenheit für den schon zu lange aufgeschobenen Paris-Besuch gehabt? Für die (insgeheim oder offen) frankophile Fraktion der SonicSoul Nutzerschar, und denen, die sich in Sehnsucht nach der Stadt der Liebe (und mannigfaltig anderen Freuden) verzehren, bietet Benjamin Biolay seit einigen Wochen die aurale Art der Linderung. „Trenet“ hatten wir im Vorfeld seiner Veröffentlichung schon als Soundtrack für einen Sonntagnachmittag bei Eclair, Maccaron und Cafe au Lait empfohlen – seit einigen Wochen liegt jetzt das Gesamtwerk vor, ein allerfeinst eingespieltes Album, bei dem sich Biolay meist auf die gefühligeren Weisen von Chanson-Ikone Charles Trenet beschränkt und in eleganter Melancholie durch die besonderen Arrondissements der Metropole streift. Mit dabei eine Rhythmusabteilung des Akustik-Jazz, eine wundervoll-sanftmütige Streicher-Sektion und Vanessa Paradis, die aktuelle Muse des Benjamin. Der kann sich aber dennoch auf ein lässig-beiläufiges Spiel am Piano konzentrieren, bei Bedarf einige Passagen auf der Trompete der Wehmut dazutu, oder auch den Bogen der Violine spannen – alles natürlich mit der vieldeutigen Attitüde eines französischen Schwernöters im Gainsbourg-Styling. Savoir-vivre, und nicht nur comme ci comme ca…
Info: www.benjaminbiolay.com
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