LIZZ WRIGHT „Freedom & Surrender“ (Concord)

„Der Rundtanz der Liebe“. Schönes Thema – immer passend, immer gültig. Lizz Wright, die zuletzt vor 5 Jahren ihre kraftvoll-warmtönende Stimme um eine Auswahl Südstaaten-Soul-Gospel-Jazz Songs mit Traditions-Bewusstsein herumlegen konnte, zieht sich mit „Freedom & Surrender“ ein wenig mehr ins Private zurück, frönt den Freuden der Zweisamkeit, schließt die Augen und lässt die Sinne schweifen. Musikalisch aufbereitet von Larry Klein, dem anerkannten Spezialisten für die Vertonung weiblicher Musik-Kreationen (einst gemeinsam mit Joni Mitchell gereift, zuletzt für Melody Gardot verantwortlich). Der sorgt ein weiteres Mal für ein ausgewogenes Sound-Geflecht, in dem sich allerlei Einflüsse aus Soul, Jazz, Americana, Folk, Gospel oder Rock ausmachen lassen – jederzeit perfekt, angenehm und risikolos, aber immerhin mit dem Anspruch Songs für erwachsene Leute zu schaffen, die sich mit Zeit und Muße dem Vergnügen des Zuhörens hingeben. Und sie werden ordentlich belohnt – denn das zum Vortrag gebrachte Liedgut bietet feine Hi-Lites – „The New Game“ swingt ordentlich im Southern-Style, „Lean In“ gibt sich sanft köchelnd und mit lockender Verführung, „Right Where You Are“ stellt die Mütze Gregory Porters neben die Lizz und beide umgarnen sich in allerbester Balladen-Manier, der „River Man“ ist eine schöne Interpretation des Nick Drake Klassikers, der Till Brönner einige seiner Trompetentöne mit ins träge fließende Wasser gibt, „Here & Now“ gibt sich schwebend, atmosphärisch und wird durch perlendes Spiel des E-Pianos zusammengehalten. Der Aufforderung der Lizz Wright zum Liebes-Rundtanz, irgendwo zwischen „Freedom & Surrender“, kommen wir gern nach.

http://www.youtube.com/watch?v=ZV5VvP5wT_U