Was lange währt, wird endlich gut! Eigentlich sollte uns die „Uncovered Soul“ der Kathy Kosins schon im vergangenen Jahr in ganzer Pracht zugänglich gewesen sein. Nicht näher erläuterte Querelen führten aber zu zahlreichen Verzögerungen, die nun aber ein Ende haben. Gut für uns. Schließlich geht´s hier um äußerst angenehmenen Soul-Jazz-Stoff, für den in unserem Leben immer eine Ecke frei ist. Kathy Kosins, seit den 80ern in verschiedenen Stil-Sound-Formationen präsent, scheint im Ton-Ambiente des Kamau Kenyatta das ideale Umfeld gefunden zu haben. Der Produzent, der nicht zuletzt durch seine Musik-Kulissen für Gregory Porter seinen Platz im allgemeinen Jazz-Bewusstsein manifestiett hat, umgibt die Stimme der Kathy mit einem delikat-transparenten Quasi-Jazz-Gespinst, dass ihr ausreichend Freiraum für eigenen Stärken einräumt. Dabei verbleibt sie immer Teil des Ganzen – kraftvoll und klar, ohne mit irgendwelchen Manierismen vom Wesentlichen abzulenken. Kenyatta hat dazu eine ganz gediegen aufspielende Band ins Studio gebeten, die die Front-Frau kongenial unterstüzt, aber bei Gelegenheit auch zu mit Bedacht präsentierten Solo-Ausflügen aufbricht. Elegant-überlegene Soul-Melodien bilden das Rückgrat – neben Versionen aus den Notenbüchern von Burt Bacharach, Bill Withers, Curtis Mayfield oder den Neville Brothers, gibt uns Frau Kosins auch 3 eigene Melodien mit auf den Weg. Allein der deutlichst nach einem bisher vergessenen 70er Soul-Klassiker klingende Titel-Track lohnt die Anschaffung des Albums – ganz feine Song-Ware, die uns zweifelsfrei sicher durch die Zeit bringen wird. Der zuletzt offerierte Remix des SoulPersona verschärft die Spitzen mit Umsicht und Sorgfalt – weit vorn, wenn es gilt Moderne und Tradition in Deckung zu bringen.
Wertung: 8,5/10
Info: www.kathykosins.com
Kaufen: itunes
