MOLLY TENTARELLI (Ropeadope)

„You Don´t Know A Thing About Me“, behauptet die Molly Tentarelli. Und liegt damit sicher nicht unbedingt falsch. Passend zum Album-Debut ist´s dann also an der Zeit den Dingen rund um diese Frau näher zu kommen. In der Familie finden sich Musiker, Produzenten, Song-Schreiber, Schauspieler – oft mit Reputation und offensichtlich oft auch mit guten Kontakten zu Freunden und Bekannten. Diesem Umstand ist es zu verdanken, dass der Solo-Artist-Auftritt der Molly (wir dürfen an dieser Stelle kurz einfügen, dass ihre Stimme unter ihrem vorherigen Nach-Namen „Foote“ vielen Nutzern dieser Seite schon allein wegen ihres Mit-Wirkens am Gelingen zahlreicher Auftritte des Jarrod Lawson bekannt sein sollte) eine überaus beeindruckende Gästeliste aufweisen kann: David Sanborn, Will Lee, Vinnie Colaiuta, Dave Weckl, Del Atkins, Pedrito Martinez, Oli Rockberger, Gregg Bissonette, Timothy B. Schmit, Ricky Z, Jason Sutter, Jim Cox, Anton Fig, LeLand Sklar und Chris Botti. Oha! Hier kommt zusammen, wer zusammen kommen muss, um für ultra-perfekten Sound-Rückhalt zu sorgen. Zumindest wenn es gilt im American-Blue-Soul-Pop-Jazz Segment die Punkte zu machen. Dem Vernehmen nach wurde ihre Jung-Mädchen-Zeit schon mit dem Abhören der wichtigsten Vertreter dieser Art von Musiken angereichert. Steely Dan, Joni Mitchell oder auch die Rickie Lee Jones standen auf der täglichen Playlist. Die Konsequenz aus diesem Tun dürfen wir jetzt erfahren. Gleich zum Einstieg wird uns einer der entspanntesten Grooves des Jahrzehnts angeboten – Will Lee am Bass und Schlagzeuger Vinnie Colaiuta schwingen in überlegener Ruhe und dennoch unwiderstehlicher Kraft durch eine fein-aufgebaute Song-Struktur, die bis in die letzte Noten-Biegung durchdacht und unaufdringlich wirkt. Das Lied-Gut streift nur in Ausnahmen die 4-Minuten-Marke – die Autorin Tentarelli (einzig für R.L. Jones „YoungBlood“ greift sie auf eine vorhandene Melodie zurück) weiss eben was sie will, worauf es ankommt und wie man sein Ziel erreicht. Keine überflüssigen Töne, dazu Mit-Musiker, die ökonomisch-straff eine warm-klingenden Basis offerieren und in wenigen Soli exakt getimtes Können aufblitzen lassen. Rundum gelungen, Blaue-Augen-US-Sounds, passend zwischen Soul und Jazz, mit erwachsenem Pop und reichlich Gelassenheit, um auch unruhigere Zeiten zu durch-kurven.

Info: facebook
Kaufen: bandcamp

https://www.youtube.com/watch?v=R3X13kQookE&feature=share

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