VIVIAN SESSOMS „Life II“ (Ropeadope) – TAHIRAH MEMORY „Asha“ (Tahirah Memory)

Frauen. Soul. Jazz. Pop. Oder einfach „nur“ Musik! Und zwar die Beste, die es in dieser Saison bisher zu hören gab. Wissen wir natürlich längst, dass es an Tahirah Memory und Vivian Sessoms bis dato kein Vorbeikommen gibt. Aber da wir weder „Asha“, noch das „Life II“ Album in auskömmlicher Weise gewürdigt haben, ist es uns ein besonderes Bedürfnis hier und jetzt noch einmal eine dringende Sonic-Soul-Empfehlung auszusprechen. Beide Frauen so unterschiedlich, wie ihre Musik. Vivian bevorzugt den großen Auftritt, jederzeit stilvoll und mit allen Soul-und-Jazz-Pailletten spielend – funkelnd, strahlend, großartig. Ihre musikalische Begleitung ist überaus erlesen, die meist gern großformatigen Arrangements erfrischend anders, jederzeit mit Überraschungen ausgestattet und mit vielschichtigen Feinheiten verziert. Großes Jazz-Soul-Kino.
Tahirah Memory setzt ganz auf die Wirkung ihrer Songs. Keine Kulissen, keine Effekte – aus Überzeugung überzeugend. Liedgut mit Anfang und Ende. Gehaltvolle Melodielinien, ausgeführt von einem großartigen Ensemble (Jarrod Lawson, Tyrone Hendrix, Dylan Sundström, deren Musiken bei Bedarf von Trompeter Paul Mazzio, Saxofonist John Nastos und den Gitarristen Trent Baarspul und Eddie Martinez ergänzt wird). Jarrods E-Piano gibt den Grund-Ton vor, die Mit-Spieler setzen Akzente, Tahirah selbst geht in „Asha“ auf. Soul? Ja! Jazz? Ja! Pop? Ja! – aber eigentlich übergeordnete „Good Music“ – eine Klasse, die nur selten erreicht wird.


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