4 – 4 THE WEEKEND (…and beyond) mit KELLI SAE „Good Love“, YOUNG PULSE „Love Will Bring It“, ROBERTA GENTILE „Bring It On“ & ARARUR „Mielikki“


Normal-Zustand. Samstag am späteren Nachmittag. Einstimmung für den Abend, die Nacht und den Tag danach ist gefragt. Wir wissen nicht, ab wann uns diese Art von Wochenend-Planung wieder ins Haus steht – wir können aber mit Sicherheit davon ausgehen, dass gut geölte Tanz-Roller-Beatz aus dem Studio des Michael Gray auch dann noch für jedwede Art von Erbauung gut sein werden. Gilt natürlich auch für die Haus-Party im engeren Familienkreis. Und „Good Love“ ist sowieso ein Aufheller für jede Art von Mißmut. Hier und heute verkündet die famose Kelli Sae die Vorzüge dieser Art von Liebe – und der Michael verlegt einen weiteren seiner unfehlbaren Grooves dazu. Geht gut, kann so weiter gehen.
French-Disco. Young Pulse macht die Beatz, gibt den Schwung, lässt nicht nur die Disco-Kugel unablässig rotieren, sondern eben auch jedwede Tänzerschaft, die es wagt sich der animierenden Wirkweise seiner Sets auszusetzen. Und während er sich bis dato mit Mischereien ungezählter Originale eine sichere Reputation erspielte, gibt es jetzt seinen Einstand unter eigenem Namen. „The result of his true dedication to the disco sound.“ Spaß ohne Ende, auch wenn die EP nur 3 Hits anbietet. Perfekter Tanz-Stoff für jede Gelegenheit!
Wenn es Nacht wird, oder sich aus anderen Gründen das Abspielen von gediegenen Klängen ergibt, dann spielt ab jetzt, und unter allen Umständen, auch die Roberta Gentile mit. „Bring It On“ ist ihr Album-Debut – ein ganz weit gefasster Lieder-Zirkel, den der Jean-Paul „Bluey“ Maunick ihr ganz passgenau zugeschniten hat. Und oftmals ohne dabei auf die jederzeit greifenden Incognito-Markenzeichen zurückzugreifen. Statt von flotten Hörnern betriebenen Soul-Jazz-Sounds. setzt der Bluey auf ein umfassendes Stil-Schema, dass sich ohne Zögern als Pop für große Leute einordnen lässt. Jeder Takt eingespielt mit größtmöglicher Eleganz und dem Können, dass die erfahrene Incognito-Crew auszeichnet. Egal, ob mit 20-facher Streicher-Unterstützung (z.B. „Never Enough“ oder „Until You“) oder in kleinteiliger Duo/Trio Besetzung („Were You With Me“)- Roberta Gentile erweist sich jedweder Herausforderung gewachsen und punktet mit deutlichem Star-Potential. Unter diesen Voraussetzungen funktioniert dann auch ein Schlenker in Richtung Country-Pop („I Left My Heart On The Dancefloor“) oder eine Rock-Variante in Form des „Miss You“ Gestandnisses des Mick Jagger.
Jazz zwischen der iberischen Halbinsel und Skandinavien. Zwischen Lissabon und Helsinki. António Miguel Dias da Silva spielt die Gitarre. Seine Band nennt er Ararur und versammelt dort Stimme, Saxofon, Bass und Schlagwerk. Vorsichtig und mit größtmöglicher Achtsamkeit fügen die Musiker die Tonfolgen zu- und ineinander – die Ângela Maria Santos fügt ihre Wort in portugisischer Sprache dazu. Ein Klangbild aus Jazz, Folk, World und selbst Prog-Tonarten – dazu einige Spuren vom Kunst-Lied, um der eigenwilligen Schönheit der „Mielikki“ (übrigens der Name einer Göttin des Waldes innerhalb der finnischen Mythologie) noch ein paar Extra-Noten mit auf den Weg zu geben. Lohnenswerte Sonntags-Entdeckung.

Dieser Beitrag wurde unter Reviews, Preview abgelegt und mit , , , , , , , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.