WIDE CHOICE MONDAY: KINDRED THE FAMILY SOUL „Auntie & Unc“ – IZY „Irene“ – L’IMPÉRATRICE „Tako Tsubo“

Alles zu – doch die Musik läuft trotzdem. In überaus munterer Abfolge gibt’s neuen Stoff von alten Helden und neuen Freund:innen. Wie schön, dass wir uns wenigstens auf die Kreativität und Spielfreude unserer Artisten verlassen können. Zum Wochenstart gibt’s zunächst ein paar Versäumnisse aus der Vorwoche, die uns nicht nur aus Chronisten-Pflicht auf der Seele liegen.
Kindred The Family Soul. Neue Familiengschichten aus dem Leben der Eheleute Dantzler aus Philadelphia. Beide grüßen jetzt als „Auntie & Unc“ und haben zur Feier des 7. Albums dieses mit 8 neuen Songs ausgestattet. 26 Minuten Spielzeit sind zwar eher ’ne EP, aber auf den Inhalt kommt es eben an. Und da findet sich die familienfreundliche Soul-Variante, mit der Aja und Fatin ihre Spuren durch die Schwarz-Musik-Landschaft in den Jahren bereits hinterlassen haben. Solide Songs, keine Aufregung – dafür handgefertigte Musiken und Lieder die von Liebe und Leben künden, inklusive einiger Afro-World-Beatz mit entsprechender Botschaft. KTFS festigen ihren Ruf – und gut.
Izy. Junge Leute aus Cairns, Australien, machen Musik. Sounds und Sachen, die sich ohne Bedenken nicht einordnen lassen und daher umso interessanter sind. In klassischer Gitarre-Bass-Schlagzeug 3er-RockFromation machen sich die musiker auf den Weg durch Soul-Stationen zwischen 70er-Tradition und 00er-Neo Klang, fügen ein paar Jazz-Licks dazu, versüßen die Resultate mit freundlichen Harmonien, die den teilweise unruhigen Beat-Boden nach oben abfdedern. Jederzeit ideenreich und bereit für eine Ausfahrt.
L’Impératrice. Aus Frankreich. Ein Sextett, dass exakt die wagen Traum-Vorstellungen frankophiler Sound-Wünsche erfüllt. Überwältigend charmant, dazu federleicht und mit dem Zwinkern im Auge. Aber Obacht – das Abgründige kann schon hinter dem nächsten Harmonie-Wechsel lauern. Eine große Freude, ein schöner Spaß. Kunterbunt und vielfältig zwischen Pariser Chic im Elektro-Tanz-Fummel und der Italo-Disco-Mutante der früehn 80er. Lio ist hier, und die Nacht der Valerie Dore natürlich auch. Zwischendrin ein wenig vom E-Pop und ähnlichen Schrullen, die sich insgesamt zu einem überaus belebenden Sound-Cocktail verbinden, der immer für eine Runde Heiterkeit gut ist. „Tako Tsabo“ ist übrigens der offizielle Name für das Broken-Heart-Syndrom (蛸 壺, aus dem japanischen Wörterbuch mit „Krakenfalle“ übersetzt) – nur damit das jetzt auch noch geklärt ist.

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