SMOOTH MONDAY mit U-NAM „LOVE IN MOTION“, YUMA HARA „Reality“ & LIN ROUNTREE „Release“


Musik ohne viel Gerede. Die Instrumente geben den Ton an, oftmals im viel besprochenen Smooth-Jazz Duktus. Eine Spielart, die nicht ohne Grund immer wieder in Verruf gerät. Zu oft sind die Musiker, die sich auf diesem Terrain betätigen, schon in die Falle der Beliebigkeit und des hohlen Schönklangs getappt – und es ist eben auch ein bequemes Ding, seine durchaus in Hülle und Fülle vorhandenden Fähigkeiten unter den Scheffel einfacher Sound-Schablonen zu stellen. Die heute hier versammelten Herren sind allerdings immer wieder bestrebt neben dem ausgetretenen Smooth-Jazz-Highway ihre eigenen Markenzeichen zu vertreten. Nicht einfach, aber machbar.
U-Nam. Wer kennt ihn nicht, diesen schneidigen Gitarren-Klang, der sich auf tragfähigen Jazz-Soul-Funk Fusionen seinen Weg durch’s Genre-Dickicht bahnt. Ein neues U-Nam Album steht jetzt also bereit – „Love In Motion“ wird als dritter Teil die „Future Love“ Trilogie abschließen. Und tut das selbstverständlich unter Verwendung der allseits geschätzten Trademarks des Gitarristen aus Frankreich, der seit geraumer Zeit von Kalifornien aus sein glitzernden Saitenspiel zu uns bringt. Ausgesuchte Musiker als Begleitung (u.a. Schlagzeuger Michael White, Bassist Alex Al oder Tastateur Bill Steinway – aber auch Tim „Tio“ Owens, der zu unserem Bedauern nur einen Nebenrolle spielen darf), volltönende Arrangements im Background (gern auch mit Horn & String Support) und eben diesen stets deutlichen Gitarren-Ton in den Fingern, der sich bei Bedarf an Vorbildern, wie dem George Benson, orientiert und natürlich absoulut perfekt zu uns herüberschallt.
Yuma Hara. Auch Gitarre, aber auch mehr. Für vielerlei japanische Musik-Produktionen trägt seine Beteiligung durchaus wesentlicher zum Gelingen bei. Jazz, Fusion, aber auch mit Pop und Soul vermengt, oder mit tanzbaren Beatz, die unter Beteiligung des Yuki „T-Groove“ Takahashi entstehen konnten. „Reality“ bringt die Dinge zusammen, ordnet die losen Fäden und zeichnet ein Porträt eines Musikers, der stets den Gesamt-Sound im Ohr behält, sein Instrument nicht zwangsweise in den Mittelpunkt des Geschehens setzt und so leicht und locker den vorgestanzten Smooth-Jazz-Grenzen überschreitet.
Lin Rountree. Trompete. Neben der Gitarre, unser favoriertes Spielgerät wenn es gilt eingängiges Jazz-Pop Terrain möglichst angenehm zu gestalten. Seine Musik-Basis entwischt häufig nur knapp dem Fahrstuhl in die Niederungen der „Musik nach Mitternacht“ Kategorie des Formatradios – aber dranbeliben lohnt sich, denn die Songs sind extra-fein zubereitet. Jedes Detail sitzt und hat Platz zur Wirkung, die Grooves knacken gern an den richtigen Stellen und der Ton der Trompete, den der Lin Rountree erklingen lässt, gibt dann noch den Extra-Kick. Sicher – 1000x gehört, aber auch beim 1001x für gut befunden. Das für Juni anberaumte neue Album wird übrigens „Fluid“ heißen – der Titel ist dann wohl sicher auch Programm.

„Love In Motion“ Preview bei AppleMusic

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