FRIDAY’S NEW MUSIC mit POLY POLY „Horizon“ – ERIC ROBERSON ft. INTRO „All I Want“ – MAXINE SCOTT „Erykah U Bad“ – AMALIE BRYDE „Love Again“ – JOE LEAVY „Love Me To My Soul“ + MAGNETIC GHOST ORCHESTRA „Golden“


Was gibt’s? Die üblichen Schweinereien um uns herum. Innere Einkehr? Mal abwarten, ob die freiwillige Isolation neue Erkenntnisse bei wachem Geist beschert. Vorher heißt es aber noch den unabdingbaren Besuch beim Coiffeur zu fixen – FFF hat’s gesagt: nur wer die Haare schön hat, der kann auch schön singen. Tolle Sache. Das Leben ist voller Überraschungen.
MAXINE SCOTT „Erykah U Bad“
Wir wissen nicht, welche Verbindung der Maxine Scott zur über-weisen Königin des Neo-Soul hat – können aber dennoch bestätigen, dass die „Erykjah U Bad“ besonders im Nort Street West Remix auf ganz geschmeidigem Beat ihre Geschichte erzählt. Entspannt und selbstbewusstem Charme. Ein Groove, der kein Ende kennt.
AMALIE BRYDE „Love Again“
Unsere liebste Dänin in ganz London. Die Amalie besitzt ein übergroßes Talent die losen Verbindungen zwischen Soul und Pop neu zu verknoten, dabei immer die richtigen Noten zusammenfügt und mit Esprit die Anziehungskräfte ihrer Songs in die passende Beziehung setzt. Aprospos Beziehung – in „Love Again“ offenbart sie die Erlebnisse ihrer Zeit als Dating-App-Nutzerin, beschränkt sich aber auch dabei auf das Wesentliche. 3 Minuten – 1 Hit.
JOE LEAVY „Love Me To My Soul“
Er hat’s versprochen, der Joe. Aber irgendetwas ist wohl dazwischengeraten. Der Mann, der uns vor einigen Jahren als „A Guy Named Joe Leavy“ mit Songs in allerbester Soul-Tradition nachhaltig beeindrucken konnte, wollte eigentlich heute offiziell sein „Love Me To My Soul“ an den Start bringen. Der Tag ist noch nicht vorbei und dürfte erst nach dem Abhören dieser famosen Nummer gelobt werden. Bestes Stepper-Tempo, eindrehende Melodie, umfangreiches Arrangement – dazu erhebt Herr Leavy eine ganz solide Soul-Stimme. So soll’s klingen, wenn das Vergnügen von Dauer sein soll.
ERIC ROBERSON ft. INTRO „All I Want“
Der Eric ist uns ans Herz gewachsen, seit er vor vielen Jahren mit „The Moon“ auf Erde gelandet ist. Inzwischen der anerkannte Vor-Soulist der Indie-Szenerie – eine Position, die ihm wohl einige seiner Song-Markenzeichen gekostet hat, aber im Gegenzug für weltweite Anerkennung sorgt. Seit „Lessons“ auch für manch‘ klugen Ratschlag bekannt, der zudem in herzerwärmender Soul-Sound-Verpackung noch nachhaltiger wirkt. Den „Lessons“ folgt in der kommenden Woche ein komplettes Album selbigen Titels, dass der Gute schon mit freundlich-einführenden Worten per Countdown vorbereitet. Vorab eine weitere Single – Eric Roberson in Kombination mit Intro (einst von Heavy D gefördertes RnB-Vokal-Trio) und auf eher konventioneller Slowie-Spur. Alles gut, auch wenn der Erro-Touch-Booster wohl erst das Album überkronen wird.
POLY POLY „Horizon“
Das klingt spannend: „A musical spacecraft hovering through galaxies of Funk, Neo Soul and Beat Art“. Die Selbst-Beschreibung eines Duos aus dem bundesdeutschen Südens, dass sich alsbald als Teil des bevorstehenden zweiten Ausgabe des Samplers des Leipziger Golden Rules Teams in Position bringen wird. „Horizon“ ist ganz zurückgelehnter Jazz-Funk-Groove, der mit ganz angezogener Handbremse seine Runde dreht. Die Sterne blinken, während wir mit Poly Poly im Gehörgang an ihnen vorbeiziehen. Ein „Polytheism“ betiteltes Album sollten sich erfahrene Raum-Piloten schon mal für den 20. Mai vormerken.
MAGNETIC GHOST ORCHESTRA „Golden“
Obacht: Magnetismus! Rundum. Wir schließen mal von „Golden“ auf das, was uns dann via Fun In The Church (hier hören wir eigentlich immer gerne zu) ab dem 17. Juni in ganzer Pracht zur Verfügung stehen wird. Der Einfachheit halber zitieren wir aus dem Beiblatt: „…wenn der Gipfel der Schönheit gemeinsam erklommen ist, dann strahlt die Musik larger than life!“ Keine Frage, das Magnetic Ghost Orchestra, eine 17-köpfige Formation aus Berlin (?), läßt ihr „Golden“ exakt so klingen. Viel Rhythmus, viel Hörnerklang, viel Drive und Energie, dazu Stimmen zwischen Himmel und Erde. Wer einmal hört, wird/muss bleiben.

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