FRIDAY’S NEW RELEASES mit GAVIN HOLLIGAN „Same Old Story“ – JAMES TILLMAN „Mr. Midas“ – NATHAN JOHNSTON & THE ANGELS OF LIBRA – SLOWE „WYLTK“


Wieder zu spät! Wie gut, dass es überhaupt nicht auffällt. Oder sollte ich mir diesbezüglich ein paar grundsätzliche Gedanken machen. Dabei ist’s so, wie’s eben ist – an Nicht-Wichtigkeit sind die stets schwafelig umherschwirrenden Buchstaben-Ketten über ganz persönliche Eindrücke zur Musik (zum Film, Buch, Theater etc.) kaum zu übertreffen. Zählt doch allein das ganz eigene Wohlgefallen. Es ist also spät – aber wir gehen sogar noch einen Schritt weiter zurück und holen nach, was auch euer Gehör finden sollte. Die „Same Old Story“ dazu erzählt uns heute der GAVIN HOLLIGAN, einer dieser neueren Soul-Stimmen von der britischen Insel, denen unbedingt Aufmerksamkeit zuteil werden sollte. Wir wissen nicht, wie der einstige West Ham Premier League Spieler zu seiner Musik gekommen ist, können aber mit Bestimmtheit sagen, dass der Gavin in der Lage ist seine Melodie-Linien leicht und locker herauszulassen, damit diese dann auf einem solide verwebten Soul (mit großem S!) Gewebe aus alten und neuen Ausrichtungen, sowie Jazz (und vielleicht auch Folk, wenn man so will) ihre Wirkung großzügig verteilen können. Der JAMES TILLMAN hat uns seinerzeit mittels seines „Shangri La“ Albums auch ganz locker um den Finger gewickelt. Streicher, Akustik-Gitarre und der dezent heisere Ton des Herrn Tillman ergaben eine betörende Melange. Vor dort begab er sich dann auf die Fährten diverser, fast schon an Experimenten orientierten, auf RnB Grundlage agierenden, Musiken, die ihn jetzt zu einem neuen Album namens „Magic City Thrill“ geführt haben. Auch eine diverse Angelegenheit, in der aber sicher genau die Beatz versetzt wurden, die dir genau jetzt fehlen könnten. Probieren geht über studieren. Und die Geschichte vom „Mr. Midas“ ist sowieso hörenswert. Aus >Bristol. Und jetzt frisch bei Tru Thoughts. Sophie Hawes ist SLOWE und „WYLTK“ ihr Debut. Mutig umschrieben als „Avant-Soul Psychedelica“ dürfen wir einen munter gerade heraus klopfendem Midetempo-Beat annnehmen, über dem ökonomisch verteilte Electronics die Warmton-Kulisse bestimmen, vor der die Sophie ihre „buttery vocals“ eine gut zu hörende Melodie-Linie beschreiben lässt. Schön. Ganz oben auf unserer Album-Liste in dieser Woche dürfen wir NATHAN JOHNSTON & THE ANGELS OF LIBRA nun endlich in ganzer Pracht hören. 10 allerfeinste Songs mit zeitgerechtem Retro-Flavour, der von den wichtigen Verbindungen zu den richtigen Soul-Traditionen lebt, diese aber eben nicht überstrapaziert, sondern zu einem alterslosen Sound-Cocktail verquickt. Die Arrangements bestens ausgestattet, die Songs mit in jeder Situation gern gehörten Qualitäten. Easy-Listening auf höchster Ebene ist die Kunst, mit der die Angels aus Hamburg, gemeinsam mit ihrem irischen Gast Nathan Johnston, meisterhaft umgehen – ein Album, wie direkt vom Himmel geschickt.

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