Was gibt’s? Business as usual. Oder auch nicht. Das solll’s aber auch schon gewesen sein. Wäre ja noch schöner, wenn wir uns an dieser Stelle mit irgendwelchen Mätzchen über Dinge außerhalb des Musik-Kosmos lächerlich machen würden. Oder? Reicht doch schon, wenn wir den SonicSoul Horizont ein weiteres Mal in Richtung Unendlichkeit verschieben. Dafür sorgen selbstverständlich die Songs, die wir in dieser Woche gern in den Mittelpunkt des Geschehens stellen würden. Zum Beispiel „The Story, die uns die ADA MORGHE zu erzählen weiß. Freischwebend. Hakel-Beat, Bass und einige Muster am Piano – dazu eine Stimme, die in Sade-ähnlicher Überlegenheit die Fragen des Lebens stellt. Die Gitarre schneidet proggig, die Grundstimmung spielt mit Jazz. Egal, Geschichten dieser Art kommen uns sehr entgegen. Ähnlich veranlagt, aber doch ganz anders. Die JULIE KUHL macht Singer/Songwriter Pop für Erwachsene. Und dabei selbst erst 17. Aber eben von Kopf bis Fuß auf tradionelle Song-Werte ausgerichtet. Schöne Melodien, Arrangements, die sich den Melodielinien anpassen. Weich und bequem, mit Gefühl und rundum unaufgeregt auf das Wesentliche konzentriert. Geht eigentlich nur, wenn man eben „Born With Nostalgic Bones“ durch’s Leben schreitet. Auch jung, auch aus von hier. EVÎN läßt von Berlin aus ihre kurdischen Wurzeln mit den Erkenntnissen aktueller RnB-Sounds zusammenspielen. Gut, dass sie dabei keine Seite präferiert, sondern stets abwägend genau die Musik macht, die ihr selbst gut zu tun scheint. Besonders gut gelingt’s bei „Yarê“, dem selbst ich nichts entgegenzusetzen habe. Mehr Abenteuer? Dann bietet sich Schlagzeuger MYELE MANZANZA als Audio-Tour-Guide an. Im letzten Teil seiner „Crisis & Opportunity“ Trilogie läßt er Stimmen den Ton angeben. Gebrochene Beatz, Future Soul mit Jazz – und andersherum. Oder auch mal geradeheraus, um dann doch irgendwann abzuheben und jedwede Opportunities am Wegesrand einfach mit aufzunehmen. China Moses macht mit, der Omar auch – und die Rosie Frater-Taylor, die Wallace und Rachel Fraser auch. Spannend!