FRIDAY’S NEW RELEASES mit LITTLE SIMZ „No Thank You“ – LINA NIKOL & BOYAN „Wine Talks“ – MIKI HOWARD „Meha“


Wieder nur eine kurze Woche. Die Dinge rollen einfach aus. Und überlassen das Terrain den immer weiter überbordenden Geklingel und Gerassel frohgemuter Elfen und grinchiger Unholde, die dem unbeschwerten Tun mit stets übersäuertem Mienenspiel den Garaus machen wollen. Wie entkommen dem unseeligen Getümmel und schlißen uns der LITTLE SIMZ an: „No Thank you“. Klare Kante, nicht mit uns und mit Simbiatu Abisola Abiola Ajikawo sowieso nicht. Sicher, HipHop und Anverwandtes ist nicht unser Ding, doch der Mache der „Simbi“ können, und wollen, wir uns nicht entziehen. Sounds, Beatz und Grooves aus der Inflo Welt – mit Trieb und Schub, aber ohne jeden Protz und Krampf. Und während die Arrangements mit allerlei Anspielungen auf Soul und Sault ihre Muskeln zucken lassen, gibt die Frau in der Mitte des Raums ein wahres Wort, nach dem anderen, an uns ab. Deutlich, konsequent, provozierend, animierend – mit eigenem Ausdruck, Seele und tatsächlichen Gefühlen: „Emotion is energy in motion. Honour your truth and feelings. Eradicate fear. Boundaries are important.“ Vom Hier zum Dort. Richtig? Jedenfalls MIKI HOWARD. Ist sicher nicht umbemerkt geblieben, dass die Frau Howard eigentlich immer schon einen dircken Stein in unserem Brett hatte. Kein Wunder also, dass uns auch „Meha“ ganz vorn durch die Zeit des klebrigen Süßklangs tragen wird. Miki macht Jazz. Viel Abbey Lincoln – aber auch Klassiker, wuie „Dindi“ oder „You Go To My Head“. Oder Michael Jackson, dessen „You Rock My World“ als flottes Instrumental zu frischen Ehren gelangt. Dazu zwei eigenen Melodien – „She Talking“ gar mit Ecke und Kante. Miki ist der Star der Show, ihre Stimme, ihr Auftritt macht den Unterschied und gibt mit Stil, Eleganz und dem gewissen Extra selbst diesem Repertoire den Extra-Kick. Und weiter geht’s. RnB. Tagesaktuell. Aber mit LINA NIKOL. Eben! Das ihre Auftritt den Unterschied machen kann durften wir schon erleben – und auch ohne erhöhte Alkohol-Zuführung kann sie uns mit „Wine Talks“ auch direkt von der Mitte der Straße abholen. Produzent BOYAN entwirft dazu eine in Konstruktion und Tempo passende Elektro-Beat-Spannungskurve, auf dessen Ausläufern die Lina ihre Stärken formidabel ausspielen kann.

Lina Nikol & Boyan „Wine Talks“ bei Bandcamp

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