JAZZY BITS mit BILLY VALENTINE & THE UNIVERSAL TRUTH – JOHNNY BRITT „After We Play“ – KATHY KOSINS „Won’t Look Away“ – ERIN STEVENSON „Smooth Soul“


Viel Wohlklang zum Wocheneinstieg. Kein Ton so schön, keine Melodie zu hold, kein Arrangement so weich. Wenn’s doch immer genau so sein könnte. Ist’s aber nicht. Und auch unter unserem heutigen Sweet-Sound-Teppich tummeln sich die Probleme eines nicht guwohl gesonnenen Alltags. BILLY VALENTINE (ja, genau der, der mit den Valentine Brothers ausgerechnet Mick Hucknall zu Ruhm und Ehre verhelfen konnte) hat diesbzüglich alles richtig gemacht. Statt alten Wein in neue Schläuche zu gießen, nahm er sich einige Klassiker mit entsprechender Aussage zur Brust, um diese voll-umfänglich großartig zu interpretieren. Produzent Bob Thiele Jr. lud dazu einige wunderbarst aufspielende Gäste ins Studio (Larry Goldings, Pino Palladino, James Gadson, Jeff Parker, Amber Navram, Joel Ross etc.), um seine Vision von Soul-Jazz zu untermauern. THE UNIVERSAL TRUTH auf allen Ebenen. Den JOHNNY BRITT mögen wir seit seiner Zeit mit Impromp2, in der er den MoJazz-Sound prägte und fernab von jeglichem 90er-RnB-Gedöns eigene Standards setzte. Nun gut, die Jahre sind dahin, aber sein ultra-smoother Trompeten-Ton ist immer noch einschmeichelnd wie eh und je. Wie gut, dass er dazu auch mit seinem neuen Album „After We Play“ genügend Sicherheits-Abstand zu allzu seichten Smmoth-Tümpeln bewahrt. Stattdessen wahrlich entspannte dahin-wallende Songs – geführt von Trompete und den Zugaben zahlreicher Gäste, die neben ihren Instrumenten (Gerald Albright, Tom Browne, Nils, Peter White, George Benson…) auch ihre angenehm phrasierenden Stimmen (von Will Downing bis Kashan) mit ins Spiel gebracht haben. Umfassend wohltemperiert. Gilt in gleichem Maße für den „Smooth Soul“ der ERIN STEVENSON, die einst Janet Jackson oder gar Duran Duran stimmlich unterstützen durfte und jetzt ein ganz feines Statement zwischen Soul und Jazz abgibt. Gitarrist David P. Stevens produziert, Saxofonist Marion Meadows sorgt für (eigentlich unnötige) Star-Power. Denn die Erin weiß genau wie’s klingen muss, damit es kein Entrinnen gibt. Absouluter Genießer-Groove. Zurück zur Kombi aus Weichklang und Wahrheit. KATHY KOSINS, seit ihrer Beteiligung am legendären Was(not Was) Debut auf unserer Liste, kommt uns mit „Won’t Look Away“ mit klassischem Soul-Jazz entgegen. In Atmosphäre und Ausführung perfekt abgemischt – Sanftmut in Stimme und Melodieführung, ausgewogenes Horn-Arrangement als Support und ein Text mit Aussage.

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