Lamgsam, aber sicher. Die Quellen trocknen aus. Diese Zeit des Jahres gilt ja gemeinhin ohnehin als nicht sonderlich ergiebig. Alle Asse liegen vermeintlich auf dem Tisch. Oder vielleicht doch nicht? Zumindest sollten die Gelegenheiten nicht ungenutzt bleiben. Denn gerade jetzt bieten sich alternative Hör-Experimente zwecks allgemeiner Inspiration an. Bleiben wir zunächst im Rahmen. JAZZHOLE haben sich nach Jahren zurückgemeldet. Warren Rosenstein, Marlon Saunders, John Pondel und eine überaus große Gästeschar (u.a. Randy Brecker und Lindsey Webster) auf dem Weg fast verlorenens Jazz-Soul-Terrain zu bestellen. Dazu hat man sich ausgerechnet für die HipHop Variante entschieden. „Love…Life…“, dargestellt von einem gewissen Lord KCB, dem der verehrte Herr Saunders zunächst den Vortritt überlassen hat. OK. Das Album namens „Monnlight Mile“ hat sicher mehr zu bieten. Mehr Jazz, mehr Soul, FOLA DADA erzählt von „Sisters & Brothers“. Auf die eigene Art. Schleichender Rhythmus, Spitzen des E-Pianos, der warme Ton aus der Trompete des Joo Kraus – ausreichend Platz für die Fola, um ihr stimmliches Potential in vielfacher Montur die Regie übernehmen zu lassen. Album kommt dem Vernehmen nach ebenfalls. Ist schon notiert. Ähnlich positioniert stellt sich ADJA dar. Aus Brüssel, aber mit vielschichtigen Sound-Anteilen – Latin, Jazz, und auch Soul. Dazu eine Stimme, die die Kurven ordentlich ausfahren kann. Produziert von Adam Scrimshire. Speziell. Gilt in vollem Umfang auch für ANAIIS und ihre GRUPO COSMO. Brasiliens Klangwelt unter Einfluß. Zart besaitet, delikat arrangiert, eigenständig intoniert. Lieblich, aber eben nicht die nächste Platte aus der Bossa-Schublade. Bei uns gerade im Dauerlauf.