Mellow, Mellow, right on. Oder so. Wie’s richtig geht? Dazu hat natürlich der Lowrell schon anno 1979 den Standard gesetzt, an dem es sich mellow-technisch stets zu messen gilt. Natürlich schon wegen des strammen Grooves des Originals kein einfach Ding. Zumindest der Brite JAKE ISSAC hat einen ganz bequemen Schieber-Beat unter sein retro-getöntes „Ever Yours“ gelegt, dessen überaus freundliche Nach-Bearbeitung, genannt „B-Side“ nicht zur zum zufriedenen Schubbern animiert, sondern eben auch noch Gast-Auftritte von Sänger Otis Kane und Saxofonist Braxton Cook bereithält. – Die Erkenntnisse der Vergangenheit in der Sound-Kulisse von heute. Gitarrist AARON CHILDS macht’s kurz, hat aber mit seinem marvinesken Schwinger „OMW“ definitiv das Potential für rundumlaufende Überlänge. – KENNETH WHALUM zählt sicher schon seit einigen Jahren zu den konsequentesten Gefühlsträgern des neuen Soul. Wenn der Rhythmus rollierend ins Spiel kommt, das Saxofon sich gewinnbringend bei den „Imagining Things“ einbringt und Kenneth mit seinem Trennungsschmerz durchdringt, dann verweisen wir das Klagen auf hohem Niveau auf die Hold-Position. – Im Verbund mit der famosen LEDISI brilliert der KENNY LATTIMORE ein weiteres in seiner Rolle als „Perfect Stranger“. Im Mix vom Ivan Barias besorgen die Gitarren die Spitzen, die den Unterschied machen. Es blitzt und blankt, ganz geschickt verschärft, sozusagen. Wer stattdessen einen delikaten House-Beat mit Soul-Charakter als Ideal-Groove für die Ledisi bevorzugt, dem verhilft der frisch gestylte Terry Hunter Remix von „Like It Was“ in die passende Stimmung.