Gut gemischt, dabei ohne Experimente, sondern stets auf ganz solider Basis. Denn auf den Song kommt es an, und nicht auf die drumherum arrangierten Gimmicks. Die Basics eben. Und wenn die mal wieder nicht durch die gesamte Vorstellung tragen, dann darf als Support auch mal mit Wackel-Funk und Energie gewerkelt werden. So geschehen bei GOLDEN RATIO, einem Duo aus Großbritannien, dass sich auf die punktgenaue Umsetzung von allerlei Jazz-Funk aus den späten 70ern eingespielt hat. Wenn der stets zuverlässig agierende Andr’e Espeut zum Mikrofon greift, geht’s meist ordentlich zur Sache, während in den instrumental verlegten Beiträge die immerwährenden Vorzüge der flüssig Jazz-Kombinationen kompetent ins Spiel gebracht werden. – Neuer Soul mit pikanten Zutaten. Unsere Sache. RIA MORAN gibt dazu in dieser Woche ihre Visitenkarte ab. Fein ziseliert arrangiert, sahnige Hookline, „silky“, wie wir gerade dazu lernen. Passt gut zu uns. Ihr Debut-Album wird als „Cubico“ noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen. – Eigentlich. Wenn’s um irgendwelche Schubläden geht, auf denen kunterbunte Kleber prangen, die den Inhalt mit den musikalischen Errungenschaften der ganzen, weiten Welt in Zusammenhang setzen, dann halten wir diese stets fest verschlossen. Sicher ein Fehler. Wie uns KOKOROKO, ein Sextett aus London, mittels ihrer aktuellen Single „Sweetie“ deutlich machen. Der Titel ist Programm, und während der Sound unter den bekannten Einflüssen steht, runden Jazz und weich-gepolsterte Vocals das Angebot ganz nach unserem Gusto ab. Neues Album zum Thema alsbald über Brownswood. – Noch gemütlicher gehen bekanntermaßen Andy Platts und Shawn Lee als YOUNG GUN SILVER FOX ans Werk. Und wenn’s um den „Late Night Last Train“ geht, dann wird’s noch eine paar Spuren entspannter. Warmtönend, sanft rollierend, absolut gekonnte Unaufgeregtheit. Pop-Soul-Rock, 70er-Tönung, zeitloses Musizieren.