Jazz, oder was? Zunächst einmal ist Kurt Elling – Kurt Elling, und Herrscher über 4 Oktaven, die er äußerst effektiv zur Interpretation des unterschiedlichsten Liedguts einzusetzen vermag. Die jeweiligen Resultate münden meist direkt im weiten Meer des Jazz – ein Umstand der seinen bisherigen Aufnahmen jeweils Grammy-Nominierungen (sowie eine diese Trophäen) für Jazz-Gesang eintrug. Und nun also „The Gate“. Eingespielt unter der Regie von Produzent Don Was, dessen Weg einst mit seiner Über-Disco Formation Was (not Was) startete und ihn dann über Bob Dylan oder die Stones in die stimmlichen Fänge Ellings führte, öffnet der Vokal-Artist nun das ganz große Tor universeller Sangeskunst. Kurt und Don spannen einen Bogen von King Crimson´s hypnotischer Ballade „Matte Kudasai“ zu „Blue In Green“, das einst Miles Davis sein Eigen nannte. Dazwischen Soul von Earth, Wind & Fire („After The Love Has Gone“) und Stevie Wonder (“Golden Lady”), Pop der Beatles (“Norwegian Wood”) und Joe Jackson (“Steppin´ Out”), mehr Jazz von Herbie Hancock (“Come Running To Me”) und Marc Johnson (“Samurai Cowboy”). Elling seziert, bricht auf und fügt neu zusammen – es entstehen magische Momente, überraschende Wendungen, frische Ein- und Aussichten. Nichts bleibt wie es war und alles wird zu Kurt Elling. Kunst kommt von Können.
Wertung: 8/10
Kaufen: amazon
Info: www.kurtelling.com