Eine Lady ohne Fehl und Tadel. Seit 20 Jahren am Mikrofon, seit 12 eigenen Alben an der Spitze der nach unten offenen Richter-Skala für stilvoll-elegantes Sängertum – immer mit eigener Note und immer in den schönsten Formen und Farben. Selbstredend benötigen auch derart erlesene Stimmlagen ein geeignetes Sound-Ambiente, um in schönster Pracht zu erblühen. Für Maysa Leak bedeutete das zunächst Stevies „Wonderlove“ und dann “ Blueys Incognito“ – das perfekte Umfeld, für eine Samt-und-Seide Stimme ihrer Klasse. Und jetzt also „Back2Love“ und damit das Bestreben, auch grenzwertige Spielarten unserer Lieblingsmusiken mittels Vokal-Kunst aus dem Nebel zu hieven. Eine gute Idee? Sicher ist, dass unsere Maysa auch schwächelnde Tonfolgen in unerwartetem Glanz erstrahlen lassen kann, sicher ist aber auch, dass allzu achtloser Umgang mit Kostbarkeiten oftmals denselbigen Schaden zufügen kann – wenn auch nur vorübergehend. „Back2Love“ bringt uns also einen bunten Strauß schwarzmusikalisch getünchter Melodien – flotte House-Frauen-Kost, gewichtige R&B Schieber und soulistische Zweisamkeit in Perfektion („Last Chance For Love“ im Zusammenspiel mit Phil Perry). Dazu die stets erwärmenden Midtempo-Schnitten, deren gehaltvolle Inhaltstoffe in der Haupsache aus Soul und Jazz bestehen und die unter der wissenden Führung der Frau Leak immer wieder sicher ins Ziel kommen. Gekonnt ist eben gekonnt. Und wenn die Lady genau an diesem Punkt die Aufnahmen für abgeschlossen erklärt hätte, ja dann würden hier nicht umhin kommen über eine weitere Soul/Jazz Perle des aktuellen Jahrgangs-Geschmeides zu schreiben. Doch so hören wir diese wundervolle Stimme inmitten von Pop und Euro-Dance, sind ein wenig ratlos und starten „Back2Love“ von vorn.
Wertung: 7/10
Info: www.maysa.com
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