Esperanza kann´s. Und sie darf es auch. Anders sein, besonders sein. Frau Spalding kommt uns nun mit ihrem zweiten Gesicht – stellt uns mit dem neunen Album ein Mädchen namens Emily D. vor, schafft sich so die musikalischen Freiräume und Ausgänge, die eine Artistin ihres Kalibers einfach braucht. Spalding unbegrenzt. Schon seit einiger Zeit treibt die Frau unter dem Deckmäntelchen der Emily ihr rock-getöntes Unwesen. Mal gibt sie sich als mädchenhaft-nerdmäßig-schlau, mal empfiehlt sie sich gar als Begleiterin eines zukünftigen James Bond. Immer gut für den überraschenden Moment. Aber wie geht das hier? Bestens, genau nach meiner Fasson. Art-Rock. Dieses zeitweilig schwerverdauliche Musik-Theater britischer Kunst-Studenten der 70er. Die Spalding macht daraus ein Kate Bush trifft King Crimson Schaustück – mit eigener Note, eigener Willigkeit und ohne Rücksicht auf irgendwelche Erwartungen. Sehr gut und in allerhöchstem Maße kurzweilig. Gitarre-Bass-Schlagzeug als stets um sich herumkurvende Basis, auf der sich nie vorhersehbare Linien durch allerlei Wendungen in Körper und Geist festsetzen. Ich find´s spannend. Den Co-Produzenten gibt übrigens der Tony Visconti, der mit Bowie zuletzt mehr Jazz machte, als es diesen irgendwo in Emily zu entdecken gibt.
Wertung: 8,5/10
Info: www.esperanzaspalding.com
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