Ein Mann probiert sich aus. Johnny Britt, seines Zeichens als maßgeblicher Mitmacher bei Impromp2 für einige wahrhaft grundbrechende Musiken zwischen Jazz, Soul, Hip und Hop verantwortlich, unternimmt nun den solistischen Schritt in die große stilistische Freiheit. Und diese will der Johnny nun in voller Bandbreite nutzen. Dazu verläßt er gar häufig den Pfad der Impromp2 eigenen Tugend und nascht mal hier und lauscht mal dort. In beseelt-unbeschränkter Hans-Im-Glück Manier spielt er den Pop-Rock-Retro-Soul („I Know She Loves Me“), bedient sich bei lockeren Karibik-Beatz („Feels So Good“) oder versinkt in tiefsten Gedanken („Thinking About You“), um dann den wirkungsvollsten Marvin des Jahrgangs 2011 abzuliefern (It´s Gotta Be Alright“). Weitere Stippvisiten lassen Herrn Britt auf glattem House-Parkett („On The Dancefloor“) gekonnte Steps & Moves drehen und wenden, oder einen schwungvollen Blues-Stepper („Why?“) in Original-Montur durchschwitzen. Doch seid unbesorgt – dieser Artist verfügt über ausreichend Können, um eine derartige Tour immer mit den ach-so wichtigen Melodeien („Beautiful Queen“) auszukleiden – zudem sind seine Arrangements immer von sicherer Eleganz: es sitzen die Töne („Don´t Leave Me This Way“), kein störender Faltenwurf („Is She“), sondern makelloser Wohlklang, selbst in unwirtlicher Reggae-Umgebung. Nicht ohne Grund entläßt er uns mit „Grace“ in die raue Wirklichkeit. Johnny Britt fühlt sich gut und wir sollten daran teilhaben.
Wertung: 8/10
Kaufen: www.johnnybritt.bandcamp.com/album/feels-so-good
Info: www.johnnybritt.com