Home, sweet home! Hier darf man sein, was man ist, hier wird gehört, was mir gefällt. Sehr gut. Ganz so privat ist nun die Vorstellung des Berliner Jazzanova-Kollektivs nicht. Frei nach dem Motto – „wer will noch mal, wer hat noch nicht“ – würfelt das Herren–Quintett in munterer Manier seine privaten Sound-Präferenzen durcheinander und präsentiert diese nun mit offenkundiger Freude am Ergebnis dem interessierten Publikum. Dieses darf sich nun im entschlüsseln vermeintlich geheimer Botschaften ergehen und damit suchen, was nicht zu finden ist. Besser ist dann sicher, dass man sich mit dem simplen Abhören der Auszüge aus dem Jazzanova-Plattenschranks beglückt. Zwischen Post-Punk-Pop (Rachel Sweet, Tracey Ullman), Breitwand-Disco (John Davis), Hip-Hop (The Roots). modernem Deutschtum (Junip), krautigem Deutschtum (Harmonia), Brasil-Jazz (Joyce), US-Feuerzeuge-An-Rock (Country Comfort), instrumentalem Jazz (Studnitzky) und vokalem Jazz, dessen Bandbreite zwischen Pop und Soul in bester Ausführung von Carmen Lundy, Jamie Cullum (sollte man bedenkenlos häufiger Weise einlegen!) und Steve Kuhn, der eine wunderbar un-perfekte musikalische Hommage an die Liebe („The Meaning Of Love“) zu Gehör bringen darf. Höret, so werdet ihr finden – ein jeder seinen ganz persönlichen Favoriten-Song.
Info: www.jazzanova.com
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