Das Motto der kommenden Krisen-Saison. Liebe geht eben immer. Wie schön! Diesem Umstand möchte ich mich natürlich auch nicht entziehen und überführe mit entsprechend warmen Gefühlen die neue Kindred CD in den Einzugsschacht meines bevorzugten Abspielgeräts. Und schon mittels der ersten Takte macht uns der Vorzeige-Paar des neuen Soul klar, warum die Liebe gut und schön ist und in ihren schönsten Momenten auch keine Worte braucht. „The Sheddington“ ziert als instrumentales Intro und Outro das eheliche Liebesleben – ein tief in der Philly-Tradition schürfendes Stück Musik, dass als Vorspiel auf große Dinge hoffen läßt. Doch nach dem Abbrennen dieser vollmundigen Sound-Kerzen tun sich Aja und Fatin etwas schwer ihren eigenen Ansprüchen gerecht zu werden. Sicher, „Love Has…“ bietet eine zeitgenössische Soul-Revue, deren einzelne Teile ein weites Spektrum zwischen Jazz und Funk und New School und Old School berühren, aber irgendwie nicht so recht miteinander funktionieren. Oft fehlt es einfach an der zündenden Hookline oder einem Mit-Schwimm-Beat, der die lustvollen Arrangements in die passende Richtung treibt. Aber auf deren Wirkung darf man sich zumindest verlassen – solides Soundfundament, kraftvolle Beatz, großflächiger Einsatz von Strings & Horns, so soll es sein. Alles weitere ergibt sich.
Wertung: 6,5/10
Info: www.kindredthefamilysoul.com
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