Schönklang für alle Gelegenheiten. Die Firma Shanachie erweist sich ein weiteres Mal als ganz zuverlässig, wenn es gilt die Lautsprecher mit weich geränderten Jazz-Wellen zu füllen. Hier und heute stehen Gitarre und Piano im Fokus, selbstredend absolut makellos gespielt und von gehobener Eleganz umweht. Der Mann für die Saiten ist der von uns durchaus geschätzte Norman Brown, dessen höchster Akt der Liebe seine wahren Talente allerdings ein wenig hinter den allgemeinen Richtlinien des Smooth-Jazz-Genre zurückstellt. Ein wenig mehr vom Soul, dazu eine Spur vom Wagemut, der seine früheren Alben immer ein wenig vor der Konkurrenz kreuzen ließen, hätten auch dem heutigen Liebes-Spiel sicher gutgetan. Sei´s drum – für locker-laufendes Gitarrenspiel mit silbrig glänzenden Spitzen ist der Norman in jedem Fall eine gute Wahl.
Das gilt natürlich auch für Keiko Matsui und ihr aktuelles „Echo“ Album. Soft-Tone-Piano ist eigentlich die Sache der Frau aus Japan – die uns dann aber offenkundig gleich zum Einstieg mit „Unshakable“ eines Besseren belehren will. Mit einem amtlichen Fusions-Jazz will sie offenbar gleich irgendwie vorhandene (Vor)-Urteile aus dem Weg schieben und erreicht so gleich die gewünschte Aufmerksamkeit. Wir spitzen also die Ohren und sind in froher Erwartung, zumal mit Gretchen Parlato, Marcus Miller, Kirk Whalum, Robben Ford und Kyle Eastwood durchaus interessante Gäste angekündigt sind. Schade, dass die Keiko die Spiel-Führung dann doch recht schnell aus den Händen gibt – die Musiken entfernen sich von „Unshakable“ Standard und nähern sich stattdessen lieber den Smooth-Standards. Selbstredend immmer auf hohem Niveau und mit größtmöglicher Seriosität – sie weiß, was sie tut und sie tut es gut. Für Freundinnen und Freunde des Genre sicher eine Bank.
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