Esperanza – die Hoffnung! Ja, es ist Frühling und für diejenigen unter uns, die aus den unterschiedlichsten Gründen schon nicht mehr an das „gute“ Musikschaffen geglaubt haben, keimt Hoffnung in der Zeit des allgemeinen Regens und Rekelns auf. Und ihr Name ist Esperanza Spalding, sie spielt den Bass und hat aufmerksamen über-den-Soul-Rand-Hörenden schon mittels ihrer Jazz-Abenteuer manch´ wohligen Schauer durch die Gehörgänge getrieben. Der kleine Prince zählt zu ihren Bewunderern und das Grammy-Komitee wollte es sich im vergangenen Jahr nicht nehmen lassen mit der Auszeichnung an Frau Spalding erstmals einen Artisten aus dem Bereich Jazz als „Newcomer des Jahres“ zu adeln. Hoffnung über Hoffnung, und nun auch noch die auf ein besseres Radio-Musikprogramm! Kann die Frau mit der machtvollen Haarpracht dieses Vorhaben in die Tat umsetzen? Gibt es eine Zukunft nach dem Formatradio? Fragen, die natürlich auch die „Radio Music Society“ nicht zu beantworten vermag. Klar, ein Spalding geprägtes Radio wäre spannend und kurzweilig, dazu anspruchsvoll, ohne sich in durchgeistigten Höhen des Elfenbeinturms zu verirren. Tolle Musiker (die Jazz-Fraktion ist u.a. vertreten durch Joe Lovano, Jack DeJohnette oder Daniel Blake, während die soulistischen Beiträge auch von Lalah Hathaway, Algebra Bassett und Q-Tip abgeliefert werden) geben vertrackte Musiken zum Besten – die Basis ist Jazz, aber die speziellen Noten liefern Soul und Funk. Dazu gelingt es der Frau immer wieder auf wundersame Weise fein-ziselierte Melodielinien zu kreieren, die mit verspielter Leichtigkeit die schweren Knoten des Jazz zumindest anlösen. Musik für Tag und Nacht, Soundtrack für Entdeckungen jedweder Art, Melodien, für die besonderen Momente im Leben, aber eben nicht für Millionen. Schade für diese Menschenschar. Aber das hatten wir ja schon des Öfteren.
Wertung: 8,5/10
Info: www.esperanzaspalding.com
Kaufen über amazon