Muss ja nicht immer alles brandneu sein, oder? Neben der unabänderlichen Tatsache, dass auch die als „neu“ im stetig wechselnden Angebot befindlichen Beatz meist irgendwo entliehen wurden, um dann meist in schlechterer Verfassung um ihr Publikum zu buhlen, ist’s ja ebenso bekannt, dass auch ein zweiter Aufguss vom selben Sud durchaus wirkungsvoller als das Original sein kann. Natürlich folgt jetzt die Probe auf’s Exempel.
ADELINE „Maintain“ (Jafunk Remix)
Ihr Debut war innerhalb der letzten Saison überaus bemerkenswert. Frau am Bass mit den genau passenden Songs im Gepäck. Zudem mit der Art von Können trifft Charisma Auftritt, der den Weg eigentlich ganz weit oben vorgibt. Eigentlich. Nun denn, wir finden die Adeline gut, und finden auch, dass der flott ange-funkte Remix ihres „Maintain“ eine perfekte getimte Einstiegsmöglichkeit in ein verdammt lockeres Wochenende sein müsste.
JAY KING „Baby Let’s Dance Tonight“ (Soulpersona Remix)
Jay King war der Betreiber des Club Nouveau und als solcher von Erfolg umgeben. Ist ja bekannt, oder? Warum allerdings sein 2021er Album „Soulful BossaNova“ keinen bleibenderen Eindruck hinterlassen konnte, entzieht sich unserer Einschätzung. Aber – beim zweiten Mal passt vieles besser. Der Anzug sitzt, die Beatz tight, der Groove in gutem Fluß. Kein Wunder, denn der Soulpersona hatte für den Rmeix von „Baby Let’s Dance Tonight“ persönlich die Regler in die Finger bekommen, um für ein besseres Ende zu sorgen.
S.E.L. „Brand New“ (DJ Spen & Michele Chiavarini Mixes)
„Brand New“ steht drauf. Kenner wissen natürlich, dass die Emma Louise Harris, in ihrer Rolle als Soulful Emma Louise = S.E.L ein wenig flunkert, denn das Original entstammt ihrer überaus feinen „Loc’d In Consciousness“ LP, die im vergangenen Jahr aufhorchen ließ. Im Glanz der frisch gestriegelten Mix-Maximimierung durch Michele Chiavarini und dem DJ Spen lassen sich auf gebohnertem Tanzboden allerdings noch ein paar Extra-Runden ohne Anzeichen vpn Ermüdung einlegen. Disco-Club-Boogie-Beatz bis sich der Brand-New-Morning am Horizont nicht mehr verdrängen lässt.
KAPPEKOFF, REGGIE GOT BEATS & ANDRÉ ESPEUT „Sugar“
Für ein Löffelchen voll „Sugar“ ist’s aber auch dann noch nicht zu spät. Unsere heutige Ration kommt aus der Groove-Küche der Herren Kappekoff und Reggie Got Beats, die dort eine bestens orientierte Boogie-Maische aus 80s-Electro-Sound, knackiger Rhythmus-Spur und gut drehender Song-Linie aufgesetzt habe. André Espeut, unser Soul-House-Boogie-Funk-Disco Mann für alle Fälle, gibt seine erfahrene Stimme obendrüber und weiter geht’s.
