Das alternative Angebot zum guten Freitags-Gelingen. Alles mit Soul. Wohltemperiert. Und mit eingeschränkten Experimenten. Ein Umstand, der so manchem Überflieger ganz neue Räume eröffnet. So geschehen beim FLYING LOTUS, der gemeinsam mit Sänger DEVIN TRACY in seinen „The Room“ bittet. Wunderbarst schwingender Midtempo-Groove, weich gepolstert und mit gediegen laufende Melodie-Linie. Wer hätte das gedacht? Wir nicht! Dafür gibt’s noch ein paar Extrapunkte. Klare Sache – Fallen Tree 1Hundred bleibt vorn. Kaum ein Briten-Label, dass so konsequent auf den höchsten Qualitäts-Wellen surft und dabei auch ein paar elegante Schwünge nicht vergisst. NATALIE DUNCAN startete mit ihrem zweiten Album „Free“ anno 2000 die Firma und gibt jetzt mittels „Hearts In A Cage“ die Vorlage für den Album-Nachfolger. Kraftvoll pumpender Beat, volltönendes Arrangement, obendrüber die Natalie und drumherum unter anderem der Richard Spaven, der dem Rhythmus noch ein paar Bonus-Schnörkel verleiht. Demnächst wird Frau Duncan übrigens mit Incognito auf den Bühnen stehen. Soviel dazu. SUNNY REYNE kommt aus Melbourne. Ganz „Carefully“ bereitet sie sich auf den Start ihrer Debut-EP „Right Now“ vor und nutzt dazu die stets ausreichende Wirkweise einer vernünftigen Song-Struktur, inklusive Melodie und Rhythmus. Entspannte Bewegung, eindrehende Hookline, klare Produktion mit Soul-Singer-Songwriter-Qualitäten. Klingt gut. Unser Freitags-Stern geht in dieser Woche an die MONDAY MICHIRU. Nach einiger Zeit selbstauferlegter Zurückhaltung kommt jetzt „Enso“. Die Frau, die seit 1991 auf diversen Wassern aus modernen Tanz-Beats und Jazz-Quellen ihren ganz eigenen Kurs segelt, läßt vorab zum Album „Untethered“ in höchste Soul-Jazz-Höhen aufsteigen. Gil Goldstein fungiert als Produzent, läßt E-Piano, Streicher, ein verwundenes Sax-Solo und das gesprochene Wort der Ursula Rucker zu einer verschworenen Gemeinschaft verschmelzen. Ein 8-Minuten-Zauber.