Gediegenster Philadelphia-Soul. Lou Rawls war in seinen erfolgreichsten Tagen immer der Mann, dem es galt möglichst wenig Beachtung zu schenken – immer irgendwie eine Spur zu sehr Las Vegas, immer irgendwie mehr Pop als Soul, mehr dick aufgetragene Pappmaché-Arrangements und zu wenig Klarheit. Dazu eine Stimme, die auf jeder Casino-Bühne die große Show geben könnte. Derartige Attribute passen selbstredend auch anno 2010 noch zu den Musiken des Herrn Rawls, dessen eher unbekannte Werke aus den frühen Achtzigern uns hier und heute näher gebracht werden. Und das ist auch gut so. Denn erst mit dem nötigen Abstand zum Zeitgeschehen ist es mir vergönnt die großvolumigen Schönheiten dieser Art Edel-Soul anzunehmen. Natürlich gibt Lou immer den eleganten Herrn mit Schmilz-Schmalz Stimmbändern, dazu federn leichtgewichtige Melodieketten auf klar-strukturierten Rhythmen. Allgemein verständliche, generationenübergreifende Radio-Kost . Doch hier heißt es hinhören und eintreten in vornehmste Arrangements. Es sitzt ein jeder Ton, keine Falte stört den freien Fall in die Unendlichkeit freischwebender Streicher und Hörner und diese umgarnender Background-Vocals. Eine Lehrstunde für feinste Klänge und eine Einführung in die Hoch-Kultur des 80er Soul.
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Info: http://www.lourawls.com/