Ein Jahr am Ende – wir blicken zurück. Beschränken uns dabei aber nicht auf die gerade ablaufenden 12 Monate des aktuellen Jahrgangs, sondern nehmen euch mit in die güldenen Tage der späten 70er und frühen 80er. Hier gibt´s immer noch zahlreich Soul-Musiken mit Sinn und Verstand zu entdecken – oder wiederzuentdecken. Der „First Flight“ einer Kombo namens CRYSTAL WINDS ist hierbei von besonderer Wertigkeit. Anno ´82 in Chicago eingespielt, im Original nur als eine Art Privat-Pressung auf Vinyl gebannt, gibt´s hier allerfeinste Soul-Ware, in jedem Take hochwertigst orchestriert (Richard Tufo, der ansonsten für einige wichtige Arrangements des Curtom-Labels zuständig war, lässt hier die Hörner und Streicher in allerschönster Weise erklingen) und eingespielt. Ausufernde Hooklines, hochkomplexe Vokal-Harmonien und ein breites Spektrum, dass uns von gerade straight funkenden Dancern, über fein schwingende Midtempos zu vom Jazz inspirierten Spielweisen führt. Tolle Sache und unbedingt hörenswert.
Auf ähnlichem Terrain gilt NORMAN CONNORS als Großmeister. Sein 77er Album „This Is Your Life“ ist im Vergleich zu seinen späteren Werken weitaus stärker seiner Jazz-Herkunft verhaftet – natürlich ein von uns in jedem Fall geschätzter Vorteil. Obendrein gibt´s die gewohnt tollen Vocals (James Robinson ist dabei und damit hat das Album schon gewonnen…) und famose Songs (u.a. von Jimmy Webb, Paul Smith, Herbie Hancock oder Pharoah Sanders). Keine Frage – der Connors gehört in jedes CD-Regal. Genau wie der Norman, bedient auch GENE DUNLAP das Schlagzeug. Auch er kommt vom Jazz und auch er erreichte seine wahre Bedeutung in der Fusion aus Soul und Jazz. Aus dem Jahr 1981 stammen die hier auf Compact-Disc zusammengefassten Alben „It’s Just the Way I Feel“ und „Party in Me“, beide voll von luxuriös ausgestatteten Musiken und wertigen Stimmen (u.a. von den Ridgeway Sisters und Philippe Wynne). Für Liebhaber des Genre eine Reise wert. RAY, GOODMAN & BROWN galten eigentlich als The Moments und hatten unter diesem Titel einige Hits in den Staaten. Irgendwann in den 80ern gerieten sie an das stilbildende NewYorker Hush Produktions-Team (Kashif, Paul Laurence, Lillo Thomas…) und fuhren für die hier vertretenen Songs in elegantem Elektro-Soul Finish in die Freiräume zwischen Tanzfläche und Schlafzimmer. Ihr „Where Did You Get That Body, Baby?“ gilt seitdem als essentiell wichtige Fragestellung während des ersten, schüchternen Kennenlernens moderner Großstädter. Von den wichtigen Sounds deer Ostküste an die Gestade des Michigan Sees. Chicago-Soul. Untrennbar auch mit EUGENE RECORD verbunden, der als Vor-Sänger der Chi-Lites, und deren Song-Schreiber und Vielzahl von Hits in seinen Lebenslauf eintragen konnte. Als Solist nennt er 3 eigene Werke sein eigen – 2 davon gibt´s hier, natürlich inklusive seines meistbeachteten Songs „Overdose Of Joy“. Ausgewogene Seventies-Soul, mit allen Zutaten, die die Bestleistungen jener Jahre auch heute noch auszeichnen.
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