Das Cover ist toll! Die Richtung ist klar. Es geht nach also nach oben für Nils Wülker. Immerhin schon sein 8. Album. Immerhin auch vielfach ausgezeichnet und von der Kritik mit feinen Worten bedacht. Gut so. Und doch für den Mann an der Trompete nicht gut genug. Da ist noch Luft nach oben. Also „Up“ dafür. Der Ton der Trompete blieb unverändert, die Linien der Melodie erzählen schön klingende Fabeln von nah und fern, tragen Gefühl und Seele – sein Jazz war immer offen für andere Sound-Welten, nicht elitär, sondern dem Publikum zugewandt. Noch freizügiger, geradezu gewagt, begegnet er uns jetzt. Selbstredend ist instrumentaler Jazz in Kombination mit schwarz-gelaunten Vocals immer vorn. Jill Scott (!), Lauren Flynn, David McAlmont, Ozark Henry, Max Mutzke, Sasha und ein gewisser Xavier N. lassen sich vom Trompeter durch ein weitgefasstes Stil-Programm führen weiter. Jazz in gewohntem Wülker-Styling – dazu ein wenig vom Soul, weich-gepolsterter Funk und Pop und Pop. Die Songs sitzen perfekt, Produktion – Peter Vetesse (u.a. Annie Lennox, Robin Gibb), Craig Armstrong (u.a. Madonna, U2, Massive Attack), Mocky (Feist) sind hier federführend – und Arrangements sind klar geordnet und elegant aufbereitet. Und der Max Mutzke zeigt ein weiteres Mal, dass wir seine Stimme eigentlich viel häufiger hören sollten. Gute Unterhaltung für den gepflegten Haushalt also.
